Aromenverbot schadet nur

Die Tabak Zeitung • März 28, 2024

BfTG-Umfrage legt offen, wie Verbraucher auf gesetzgeberische Maßnahme reagieren

BERLIN // Eine Branchenumfrage des Bündnis für Tabakfreien Genuss (BfTG) mit über 800 Teilnehmern zeigt: Frucht-aromen sind mit großem Abstand die meistverkauften Geschmacksvarianten im deutschen E-Zigarettenhandel. Rund 87 Prozent der Händler verkaufen überwiegend Frucht-Liquids wie Erdbeer, Apfel, Mango und so fort. Reine Tabakaromen werden lediglich von drei Prozent der E-Zigarettennutzer verwendet.

 

Philip Drögemüller, Geschäftsführer des BfTG: „Die weit überwiegende Zahl der E-Zigarettennutzer sind ehemalige Raucher. Es hat sich gezeigt, dass Nutzer deutlich seltener rückfällig werden, wenn sie Frucht- statt Tabakaromen verwenden.”

 

Weitere Ergebnisse der Umfrage: 95 Prozent der Befragten sind sicher, dass Aromen eine äußerst wichtige Rolle für E-Zigarettenkonsumenten spielen. Für 84 Prozent der Teilnehmer steht fest, dass die Verbraucher sich bei einem Verbot die Aromen auf anderen Wegen als dem legalen Handel besorgen würden, und nahezu die gleiche Menge (83 Prozent) geht davon aus, dass ein Verbot den illegalen Handel aufkommen lassen würde.

 

Auch eine 2021 im Magazin „Addiction Behaviors” veröffentlichte kanadische Studie zeigt die Auswirkung von Aromenverboten: 82 Prozent der befragten Nutzer sind gegen die Maßnahme des Gesetzgebers. Jeder Sechste würde wieder mit dem Rauchen anfangen. Weniger als ein Drittel (28,8 Prozent) würden sich mit den dann noch erhält‧lichen Aromen begnügen. Fast genauso viele (28,3 Prozent) sagen, sie würden sich ihre Geschmackssorten dann auf einem anderen Weg besorgen.

 

Drögemüller: „Verbote von E-Zigarettenaromen hätten sehr negative Konsequenzen für die Gesundheitspolitik. Eine größere Gruppe der auf E-Zigaretten umgestiegenen Raucher würden wieder zur Tabakzigarette zurückkehren. Und für viele der über 20 Millionen Raucher in Deutschland würde ein entscheidender Umstiegsanreiz wegfallen.”

 

Auch der Zoll in Deutschland hatte im vergangenen Jahr Einschätzungen zum Zusammenhang von Aromenverboten und illegalem Handel abgegeben: „Ein Aromenverbot wird den Schwarzmarkt befeuern, denn die Verbraucher werden auf ihre Produkte nicht verzichten wollen“.

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