1. Welche Themen und Trends bewegen die Branche/Ihren Branchenbereich in diesem Jahr?

Was den Handel jetzt vor allem umtreibt sind die steigenden Kosten. Die Kaufzurückhaltung tut dem Einzelhandel zusätzlich weh. Besonders in Innenstadtlagen geraten Standorte angesichts rückläufiger Kundenfrequenzen zunehmend unter Druck. Hält diese Situation in den nächsten Monaten an, werden wahrscheinlich weitere Verkaufspunkte nicht mehr rentabel zu betreiben sein und Mietverträge nicht mehr verlängert. Bemerkenswert sind vor allem auch die aktuellen Pläne der EU zur „Generation Rauchfrei“. Wie in Neuseeland sollen junge Leute bald auch in Europa legal keinen Tabak mehr kaufen können. Es ist eine gute Frage, ob Jugendliche solche Verbote wirklich vom Rauchen abhalten oder ob Tabak bald das neue Cannabis wird – verboten aber cooler. Der Umsatz im legalen Handel und die Steuereinnahmen für den Staat wären dann natürlich weg.

 

2. Im Herbst findet wieder die InterTabac statt – worauf freuen Sie sich besonders?

Gerade in turbulenten Zeiten macht der persönliche Kontakt den Unterschied. Deshalb ist die Leitmesse für unsere Branche so wichtig wie noch nie. Um die Zukunft zu gestalten, brauchen wir den persönlichen Austausch, erlebbare Produkte und die Inspiration im Rahmen der InterTabac. Die Angebotsvielfalt des Kulturgutes Tabak ist in Dortmund gigantisch. Das bietet den Händlern super Möglichkeiten, um ihr Sortiment für ihre Kunden neu, aktuell und optimal zu gestalten.

 

3. Was macht die InterTabac besser als andere Messen der Branche?

Mit der InterTabac haben wir - als oftmals kritisch beäugte Branche - eine Leitmesse im eigenen Land. Eine Leitmesse, die allen Sortimenten eine große Bühne bietet. Das müssen wir wertschätzen. Deshalb auch unser dringender Appell an die Markenhersteller: Kommen Sie nach Dortmund als Aussteller der InterTabac!
 

4. Was erwarten oder wünschen Sie sich für das Geschäftsjahr 2023?

Unsere Branche ist am stärksten, wenn sie partnerschaftlich und zukunftsorientiert agiert. Bei Tabak sind wir auf eine stabile Verteilung des Wirtschaftsnutzens zwischen Industrie und Handel angewiesen, denn die Endverbraucherpreise sind unveränderbar. Diese müssen so kalkuliert sein, dass auch der Händler die steigenden Energie- und Lohnkosten bezahlen kann. Sonst funktioniert sein Geschäftsmodell nicht mehr.

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